Totenzettel, Sterbebildchen


Warum sich nicht einmal einen Nachmittag im Seniorenheim mit diesen Sterbebildchen beschäftigen. Die meisten Bewohner werden in ihrem Gesangbuch einige von Familienmitgliedern, Freunden und Nachbarn aufbewahren. Manch einer verrichtet jeden Tag die Gebete, die darauf abgedruckt sind.

 

Gespräche über Tod und Auferstehung aber auch so manche Erinnerung an Personen, die das eigene Leben begleitet haben, werden dabei zur Sprache kommen.

 

 

weitere Fotos von alten Sterbebildchen werden noch eingefügt. Bitte um Geduld. Danke!

Infos:

Totenzettel sind einfache oder gefaltete Zettel mit den wichtigsten Lebensdaten eines Verstorbenen, die meist im Rahmen des Requiems an die Trauergäste verteilt werden. Der Brauch war früher im gesamten katholischen Europa verbreitet und wird regional immer noch gepflegt. In manchen Gegenden sind dafür die Bezeichnungen Totenbild(chen), Totenbrief, Sterbebild-(chen) und Sterbezettel, Trauerbild-(chen) und Trauerzettel, Leichenzettel, Grabzettel, Leidbild oder Leidbildchen gebräuchlich, in Österreich werden sie auch Parten oder Partezettel genannt.

Im weiteren Sinn versteht man unter Totenzettel auch Todesnachrichten, die früher im Ort verteilt oder versandt wurden. Ihrem Zweck und der Aufmachung nach waren sie jenen ähnlich, die man auch heute noch benutzt, um das Ableben eines Menschen mitzuteilen, um das Gebet für den Verstorbenen und seine Familie zu erbitten und zur kirchlichen Begräbnisfeier einzuladen. Sie sind eine sehr informative Quelle für die Ahnenforschung und werden daher manchmal auch von Familienforschern in gedruckter oder elektronischer Form reproduziert. 

Der älteste erhaltene Totenzettel wurde 1663 in Köln gedruckt. 

Totenzettel erfreuten sich insbesondere in den Niederlanden einer besonderen Beliebtheit, wie die umfangreichen Sammlungen in Nijmegen (Albertinum) und Amsterdam (Museum Amstelkring) mit je 300.000 Exemplaren sowie jene des Centraal Bureau voor Genealogie in Den Haag mit über einer Million Exemplaren zeigen.

Inhalt und Umfang hat sich dabei den Gewohnheiten der jeweiligen Zeit angepasst. Ende des 17. Jahr-hunderts und vor allem im 18. Jahrhundert fasste man auf vielen Totenzetteln das Leben des Verstorbenen zusammen, vermerkte wichtige Ereignisse und pries die geistliche Prägung des Lebenslaufes. Begleitend konnten Trost spendende Zitate biblischer oder sonstiger Herkunft abgedruckt sein, manchmal in lateinischer Sprache sowie in der deutschen Übersetzung.

Im 19. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch über das gesamte katholische Europa und erreichte      1840 Bayern.

Bis 1860 wurden gewöhnliche Heiligen- oder Andachtsbildchen, gelegentlich solche mit gestanztem Spitzenrand, auf der Rückseite mit dem Namen und sonstigen Angaben über den Verstorbenen bedruckt. Erst danach setzte die Produktion spezieller Sterbebilder mit schwarzem, oftmals aber auch silbernem Trauerrand ein.

Hauptthema war früher auf den Sterbebildern die Passion Christi. Darstellungen der Todesangst auf dem Ölberg, über den Kreuzweg und den Kreuzestod bis zur Auferstehung waren die Regel. Häufig dargestellt findet sich in diesem Themenkreis Maria als schmerzensreiche Muttergottes. Daneben gab es Bilder, welche die Heilige Familie in ihrer werktäglichen Beschäftigung zeigten.

Eine große Rolle, vor allem bei verstorbenen Kindern, spielten Schutzengelbilder oder auch Darstellungen Marias oder Jesu Christi. Gerne wählte man Abbildungen der als wundertätig geltenden Marien- oder Heiligenfiguren bekannter Wallfahrtsorte in Bayern, etwa der „schwarzen Madonna“ der Gnadenkapelle von Altötting. Auch Auferweckungswunder wurden dargestellt.

Von etwa 1885 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges war die ikonographischen Motive am breitesten gefächert. Es gab eine fast unüberschaubare Fülle symbolischer und allegorischer Darstellungen mit Grabkerzen, Gedenksteinen, Urnen und Säulen sowie Stillleben aus Kreuzen, Leidenswerk-zeugen, Ankern, Kelchen, Herzen usw.

Ab etwa 1875 wurden die Textseiten der Sterbebilder vielerorts mit Originalfotografien versehen. Die Fotos mussten hierzu in Handarbeit ausgeschnitten und aufgeklebt werden. Der Brauch, den Verstorbenen selbst mit abzubilden, verbreitete sich ab 1885. In Bayern fasste diese Sitte nur sehr zögernd Fuß. Lediglich die Sterbebilder von Honoratioren oder anderen hochstehenden Persönlichkeiten weisen hie und da ein Foto des Verstorbenen auf. Erst mit den Gefallenenbildchen des Ersten Weltkrieges wurde das Einrücken eines Fotos auch in Bayern üblich.

Heute findet man zuweilen auch Totenzettel mit nichtreligiösen Darstellungen, z. B. werden Fotos von herbstlichen Landschaften oder Bäumen verwendet.

(Wikipedia)

Die Diözese Regensburg versucht dem entgegen zu wirken und stellt religiöse Motive für Totenzettel zur Verfügung.

Daraus ergibt sich vielleicht ein Gespräch darüber, wie man selbst den eigenen Totenzettel gestaltet haben möchte.